Im Vorfeld der Bonn Oberbürgermeisterwahl haben wir, die Wirtschaftsjunioren Bonn/Rhein-Sieg, gemeinsam mit der IHK Bonn/Rhein-Sieg die drei aussichtsreichen Bewerber um das Amt des OB zu einer Podiumsdiskussion in die IHK geladen. Unserer Einladung sind alle drei Kandidaten gerne gefolgt und so konnten wir am 02. September 2015 vor über 100 Gästen Peter Ruhenstroth-Bauer (SPD), Tom Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen) und Ashok-Alexander Sridharan (CDU) im Großen Situngssaal der IHK begrüßen.
Nach der Begrüßung durch Wolfgang Grießl, Präsident der IHK Bonn/Rhein-Sieg, standen drei Themenfelder im Fokus der Diskussion, die von den gastgebenden Wirtschaftsvertretern als besonders relevant für die zukünftige Entwicklung Bonns als Lebens- und Arbeitsraum gesehen werden. Alle Themen wurden vom Vorstandsvorsitzenden der Wirtschaftsjunioren, Florian Gloßner, mit einer kurzen Darstellung wichtiger Daten und Hintergrunde eingeleitet (Slides zum Download am Ende des Artikels). Florian Gloßner formulierte stellvertretend für die junge Wirtschaft außerdem jeweils zwei bis drei durchaus zugespitzte Fragestellungen an die drei Bewerber.
Der Moderator des Abends, Dr. Julian Stech (Leiter der Wirtschaftsredaktion des General-Anzeiger Bonn) griff unsere Fragen an die Kandidaten gekonnt auf, reichte sie ungefiltert weiter und trug zuverlässig dafür Sorge, dass die Diskussion bei den Leitfragen blieb und nicht in allgemeine Ausführungen abglitt.
Die rund anderthalbstündige Diskussion wurde eingeleitet vom Thema „Haushalt“ – dem brisanten Thema, an dem aktuell kein Kandidat und keine politische Diskussion in Bonn vorbei kommen. Alle Kandidaten sehen die Notwendigkeit verstärkter Einsparungen, um die finanzielle Handlungsfähigkeit der Stadt Bonn auch mittel- und langfristig gewähren zu können. Während in der Sache Einigkeit bestand, zeigten sich die Bewerber bei ihren Vorstellungen über die Art und Weise der Einsparungen jedoch unterschiedlich konkret.
Den folgenden zweiten Punkt der Agenda stellte die „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ dar, verknüpft mit der Frage nach den Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement in Bonn. Für uns als Vertreter der jungen Wirtschaft war in diesem Zusammenhang natürlich die Frage nach Betreuungsmöglichkeiten für Kinder von großer Bedeutung. Erfreulicher Weise machten alle drei Kandidaten deutlich, dass die Kinderbetreuung in ihren Plänen hohe Priorität genießt und die Investitionen für Kinder losgelöst von den notwendigen Sparmaßnahmen (Stichwort „Haushalt“ und „Verschuldung“) betrachtet werden müssten. Unterschiedliche Ansichten zeigten sich dagegen bei den Ansichten darüber, wie die Stadt Bonn bürgerschaftliche Engagement unterstützen kann, beispielsweise durch die Übernahme von Trägerschaften privater Vereine für öffentliche Einrichtungen.
Last but not least diskutierten die Kandidaten über ein künftiges „Leitbild für die Stadt Bonn“. Wir als Wirtschaftsjunioren sehen aktuell diverse Marken, mit denen sich die Stadt Bonn zu positionieren versucht, u. a. als Beethovenstadt, als UNO-Stadt oder als Wissenschaftsstadt. Alle Kandidaten plädierten dafür, den Markenkern der Stadt Bonn zukünftig stärker zu fokussieren. Großer Beliebtheit erfreute sich dabei das eingangs bereits von Wolfgang Grießl favorisierte Thema „Beethoven“, das für Bonn als Geburtsstadt des weltberühmten Komponisten einen international gängigen Markenkern darstellen könnte.
Nach knapp zwei Stunden zum Teil lebhafter Diskussion konnten Florian Gloßner und Dr. Hubertus Hille, Hauptgeschäftsführer der gastgebenden IHK, durchaus positive und interessante Erkenntnisse des Abends zusammenfassen und zum verdienten Ausklang des Abends überleiten, wo sich bei einem Imbiss und Getränken noch zahlreiche spannende Gespräche über die Eindrücke des Abends ergaben.
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Zum Download: Fakten und Hintergründe der WJ Bonn/Rhein-Sieg zur Einführung in die Diskussionsthemen
- Thema Haushalt
- Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Bonn
- Thema Leitbild für die Stadt Bonn