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Frauenquote ohne Kinderbetreuung sinnlos

Wirtschaftsjunioren für Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Berlin, 19. Januar 2011. Die Wirtschaftsjunioren Deutschland sprechen sich gegen eine Frauenquote in Vorständen und Aufsichtsräten aus. „Solange Deutschland in Sachen Kinderbetreuung ein Entwicklungsland ist, müssen wir uns nicht wundern, dass wir kaum Frauen in Führungspositionen haben“, sagt Tobias Schuhmacher, Bundesvorsitzender der Wirtschaftsjunioren Deutschland. In Ländern wie Norwegen, die eine Frauenquote eingeführt haben, sehe die Situation ganz anders aus. „Dort gibt es Betreuungsstrukturen, von denen wir in Deutschland nur träumen können“, bekräftigt Schuhmacher. „In Deutschland dagegen fehlen Betreuungsplätze, Ganztagsschulen, Angebote für die Ferien – vor allem fehlt aber nach wie vor die gesellschaftliche Akzeptanz.“

Die Wirtschaftsjunioren setzen sich deshalb für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. „Wir als junge Unternehmer wollen hier Vorbild sein, indem wir uns für flexible Arbeitszeiten einsetzen und selbst Betreuungsplätze für Kinder schaffen“, betont Schuhmacher. „Wir sind der Überzeugung, dass dies ein besserer Weg ist, als Quoten einzuführen.“ Anstatt diese Diskussion weiterzuführen, solle die Politik ihre Energie besser in Betreuungsmöglichkeiten und Ganztagsschulen investieren. „Wir wollen qualifizierte Frauen in unseren Unternehmen halten – aber dazu muss auch die Politik ihren Beitrag leisten.“

Die Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) bilden mit mehr als 10.000 aktiven Mitgliedern aus allen Bereichen der Wirtschaft den größten deutschen Verband von Unternehmern und Führungskräften unter 40 Jahren. Bei einer Wirtschaftskraft von mehr als 120 Mrd. Euro Umsatz verantworten sie rund 300.000 Arbeits- und 35.000 Ausbildungsplätze. Seit 1958 sind die Wirtschaftsjunioren Deutschland Mitglied der mehr als 100 Nationalverbände umfassenden Junior Chamber International (JCI).

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